Ecuador

Der Grenzübertritt nach Ecuador ist unproblematisch aber zeitaufwändig, da die einzige Zöllnerin mit Computer-kenntnissen eine Stunde zu spät – dafür perfekt geschminkt – zum Dienst erscheint. Nach mühevollem Eintippen unserer Fahrzeugdaten erklärt sie uns, dass sie leider keinen Drucker zum Ausdrucken unserer Importgenehmigung zur Verfügung hat. Sie überspielt die Daten auf unseren USB-Stick und gibt uns noch ihren Namen mit dem Hinweis, dass wir das Dokument in der nächsten Stadt ausdrucken und „rechtsgültig“ mit ihrem Namen unterschreiben sollen!! Andere Länder, andere Sitten! Beim Tanken in der Grenzstadt werden wir positiv überrascht: ein Liter Diesel kostet nur 0,20 €. Da macht das Reisen noch mehr Spaß!

 

Dann geht es in die Berge: im Gegensatz zu den wüsten- oder steppenartigen Landschaften in Peru sehen wir saftiges Grün; in ganz Ecuador fahren wir durch fruchtbare Landschaften.

In Vilcabamba übernachten wir in einer sehr schön in den Bergen gelegenen Hotelanlage unter deutscher Leitung; zu unserer Überraschung werden wir zuerst von einem Ehepaar aus Mosbach angesprochen, dann „rollt“ ein Mercedes 500 SL mit Kölner Nummer neben uns auf den Parkplatz; das ältere Ehepaar erzählt uns, dass sie schon seit ca. 10 Jahren jährlich für einige Monate nach Südamerika übersetzen. Sie legen ihre Rundreisen zwar stets nur auf "guten" Straßen zurück, brauchen jedoch recht häufig einen neuen SL!!

In der nahegelegenen Kolonialstadt Vilcabamba leben aufgrund des angenehmen Klimas und der wunderschönen Landschaft ca. 8.000 Ausländer. Restaurants mit Müsli und selbstgebackenem Schwarzbrot sorgen für das "Heimatgefühl".

Auf der Weiterfahrt kommen wir immer wieder durch gepflegte Kolonialstädtchen. Im Gegensatz zu Peru sind hier noch oft farbenprächtige Trachten zu sehen.

In der Provinzhauptstadt Cuenca erleben wir zufällig ein großes religiöses Fest mit Prozessionen aus einer Mischung von Karneval und Kostümfest.

Beeindruckend ist die prächtige Kathedrale von Cuenca.

Unterwegs sehen wir immer wieder Lamaherden.

Eine riesige Heuschrecke will sich gar nicht von unserem Auto trennen.

Der Chimborazo ist mit 6.310 m Höhe der höchste Berg Ecuadors. Die Ecuadorianer drücken es so aus: der Chimborazo ist der Punkt auf der Erde, welcher der Sonne am nächsten liegt.

 

Wir fahren bis zum Refugio auf 4.850 m Höhe, von wo aus die Bergbesteigungen beginnen.

 

Bei der Auffahrt ist vom Vulkan nichts zu sehen; als wir aussteigen, reißt die Wolkendecke auf und wir erblicken
den Chimbarozo in seiner vollen Pracht.

Nächstes Ziel ist der Thermalort Baños mit heilkräftigen Schwefelquellen. Hier beginnt die „Straße der Wasserfälle“, die an einer Reihe von sehenswerten Wasserfällen vorbei ins Amazonasbecken hinab führt. Die Gegend ist ein Paradies für unternehmungslustige, wagemutige Abenteurer (Canopy, Rafting usw.); wir verzichten allerdings auf den Nervenkitzel und schauen lieber nur zu.

Eigentlich wollen wir einige Tage im Amazonasbecken verbringen: aber die Regenzeit macht uns mit starkem Dauerregen einen Strich durch die Rechnung; wir fahren ein großes Stück auf der Troncal Amazonica, bevor wir wieder ins Hochgebirge aufsteigen.

 

 

 

 

 

Trotz des Regens bekommen wir einen guten Eindruck von der üppigen Regenwaldvegetation.

Wir übernachten auf 2.690 m Höhe bei den Thermen Jamanaco; an nur einem Tag sind wir von 1.800 m auf 500 m herunter gefahren und dann wieder auf 2.700 m Höhe aufgestiegen.

 

 

 

 

Am nächsten Tag ist unser Höhenprofil noch extremer: wir fahren zum Ausgangspunkt der Besteigung des Vulkans Cotopaxi auf 4.600 m Höhe (siehe Pfeil). Die extremen Steigungen bewältigen wir nur im „Kriechgang“ mit untersetztem Getriebe.

Nun ist ein Ortswechsel angesagt: wir fahren vom Hochland auf der E 20 über Esmeraldas an den Pazifischen Ozean nach „Playa Escondida“, einem traumhaften, einsam gelegenen Öko-Camp in der Nähe von Atacames.

Leider regnet es häufig bzw. ist stark bewölkt: durch die hohe Feuchtigkeit sind die Moskitos in „Hochstimmung“ und stürzen sich trotz intensiver Autanisierung zum Großangriff auf uns.

 

Schweren Herzens trennen wir uns von diesem Paradies und fahren wieder ins Hochland nach Mindo, wo wir besseres Wetter erhoffen. Aber auch hier regnet es bei unserer Ankunft.

 

Zum Glück kommt am nächsten Tag die Sonne heraus und wir können durch tropische Landschaft zu einer schönen Schmetterlingsfarm wandern, wo auch farbenprächtige Kolibris zu bewundern sind.

 

 

 

 

 

Auf Weg nach Otavalo überqueren wir den Äquator. Das Äquatordenkmal steht exakt zwischen der Nord- und der Südhalbkugel der Erde.

Otavalo ist ein wichtiges Handelszentrum und hat es zu sichtbarem Wohlstand gebracht. Der Reichtum zeigt sich darin, dass Statussymbole wie Handys stark verbreitet sind; sogar Porsche sind hier zu sehen. Jeden Samstag findet der größte Markt des gesamten Andengebiets statt. Von weit her kommen unterschiedliche Volksgruppen in ihren traditionellen Trachten, um zu kaufen und zu verkaufen. Sehen und Gesehenwerden ist auch nicht unwichtig. Größte Volksgruppe sind die „Otavaleños“. Sie gelten als sehr geschäftstüchtig und sind oft auch als Musikanten in Europa anzutreffen. Kennzeichen der Männer sind blütenweiße Hosen.

 

Der gleichzeitig etwas außerhalb stattfindende Viehmarkt ist ein Spektakel für sich.

Wir verlassen Otavalo und fahren ca. 200 km nordöstlich nach Tulcán an der Grenze zu Kolumbien.

 

Ecuador hat uns ausgesprochen gut gefallen. Die Infrastruktur der Straßen und Hotels ist überraschend gut; die Ecuadorianer sind sehr freundlich, die Sehenswürdigkeiten und Landschaften abwechslungsreich und beeindruckend.

Unterwegs in unserem Nissan Navara mit Bimobil Absetzkabine