Peru

Der Grenzübertritt nach Peru verläuft ohne Probleme: wir sind die einzigen Reisenden und werden als Deutsche wie immer freudig begrüßt.

 

 

 

 

Über eine sehr einsame Strecke mit bis zu 4.800 m hohen Pässen und spektakulären Landschaften fahren wir 400 km nach Moquegua in 1.400 m Höhe; dort genießen wir den Aufenthalt in einem schönen Hotel mit großem Pool.

 

Die Weiterfahrt zur Pazifikküste führt ebenfalls durch faszinierende Wüstenlandschaften.

Schließlich erreichen wir das Meer. Von der Atlantikküste in Brasilien bis zum Pazifik in Peru haben wir über 5.000 km zurückgelegt.

 

 

 

Weiter im Norden kommen wir rechtzeitig zu Weihnachten nach Arequipa. Das zentral gelegene Hotel Mercedes hat im Garten für Wohnmobile schöne Stellplätze mit sauberen Sanitäranlagen eingerichtet. Von hier aus haben wir einen wunderbaren Blick auf den hinter Arequipa liegenden Vulkan Misti.

Arequipa ist mit ca.900.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Perus mit dem Beinamen "die weiße Stadt", da die eindrucks-vollen Kolonialbauten aus dem sehr hellen, in der Sonne glitzernden Vulkangestein "Sillar" errichtet worden sind.

Den Weihnachtsabend verbringen wir in einem typisch peruanischen Restaurant.

 

Spezialität in Peru ist im Tonofen gebratenes Meer-schweinchen. Mit knuspriger Haut und zartem Fleisch mundet es köstlich!

 

Gitta bevorzugt einen traditionellen Eintopf: eine sahnige Käsesoße mit Kartoffeln.

  

Am 25. Dezember feiern Volksgruppen in farbenprächtigen Trachten das Weihnachtsfest.

Auch die Weiterfahrt führt überwiegend durch Wüstengegenden, die immer wieder durch große Oasen unterbrochen werden. Ein extremer Kontrast sind die tiefgrünen Felder und die grau-braune Wüste, die schlagartig anfängt, sobald die Bewässerung aufhört.

 

Die Oasen bestehen aus großen, perfekt organisierten Industriebetrieben, die alle nur möglichen landwirtschaftlichen Produkte erzeugen. Wir fahren u.a. an gigantischen Spargelfeldern vorbei. Angeblich wird in Peru selbst kein Spargel verzehrt, sondern nur für den Export in die ganze Welt angebaut.

Die archäologische Stätte Puerto Inca liegt in einer weitläufigen Bucht mit einer gepflegten Hotelanlage an einem Traumstrand. Wir bleiben einige Tage auf dem sehr schönen Stellplatz und treffen Wohnmobilisten aus Deutschland.

 

Die Überreste der großen Siedlung sind noch gut zu erkennen. Von hier aus trugen in der Inkaperiode Stafettenläufer frischen Fisch bis nach Cusco.

Weiter im Norden besichtigen wir die berühmten Nazca-Linien, riesige Figuren im Wüstensand, die nur aus der Vogelperspektive zu erkennen sind. Sie erstrecken sich über unglaubliche 500 qkm in der trockenen, steinigen Ebene der Pampa Colorada. Die mehr als 300 geometrischen Figuren sind bis heute eines der größten Rätsel der Archäologie.

Heute ist der 30. Dezember und wir suchen einen schönen Platz, um Silvester zu feiern.

Eigentlich haben wir Huacachina, eine Oase inmitten von gigantischen Sanddünen ins Auge gefasst. Dort angekommen stellen wir fest, dass der kleine Ort von Touristen nur so wimmelt. Im Hotel, wo wir unser Wohnmobil abstellen wollen, werden wir gewarnt, dass die laute Musik bis in die Morgenstunden andauern wird.

 

Kurz entschlossen fahren wir weiter bis Paracas, einer Feriensiedlung am Meer. Die Nacht über stehen wir am Pool eines schönen Hotels; auch hier herrscht Hochbetrieb.

Am Silvestertag fahren wir in den in der Nähe liegenden Nationalpark Paracas. Das riesige Wüstennaturschutzgebiet bedeckt einen Großteil der Halbinsel Paracas. Eine Traumbucht löst die andere ab.

 

 Anscheinend will jeder Peruaner Silvester inmitten seiner Großfamilie am Strand feiern. Fast alle Buchten sind mit Zelten vollgepackt.

 

 Zum Glück finden wir auf einem einsamen Felsplateau über dem Meer einen Stellplatz, wo wir das Neue Jahr in aller Ruhe begrüßen können.

 

In starkem Kontrast zur Wüste steht die 250 km weiter nördlich liegende quirlige Hauptstadt Lima. Der moderne (und reiche) Stadtteil Miraflores liegt am Steilstrand mit einer schönen Promenade. Hier befinden sich Hochhäuser mit Luxus-wohnungen und exklusive Restaurants; das Geschäftsniveau ist sehr hoch und durchaus mit Deutschland zu vergleichen. Peru wirkt gegenüber Bolivien deutlich wohlhabender und moderner.

  

In der Altstadt von Lima stehen dagegen prächtige Bauten aus der Kolonialzeit, die zum größten Teil in den letzten Jahren aufwändig restauriert worden sind.

Während unseres Aufenthalts treffen die Teilnehmer der Rallye Dakar in Lima ein, die in diesem Jahr von hier aus startet. Wir nutzen die Gelegenheit, das Fahrerlager zu besichtigen, bevor der Tross zur Rallye durch Peru, Chile und Argentinien aufbricht.

 

Das riesige Fahrerlager ist am Strand vor Lima aufgeschlagen, die abenteuerlich anmutenden Fahrzeuge können hautnah erlebt und besichtigt werden.

 

Am Samstag startet dann der riesige Fahrzeugpulk nach Pisco im Süden von Peru; wir sind froh, dass wir heute noch nach Norden weiterfahren, da in Südrichtung ein komplettes Verkehrschaos erwartet wird.

Die Fahrt aus Lima hinaus mit dem chaotischem Lkw-Verkehr ist nicht angenehm und wir sind froh, dass wir nach etwas mehr als einer Stunde endlich auf ruhigeren Straßen in den Norden fahren. Bei Barranca verlassen wir die durch die Küstenwüste verlaufende Panamericana und schrauben uns auf 4100 m Höhe in die schöne Gebirgsregion der Cordillera Blanca hoch.

Hier im Gebirge sehen wir noch vereinzelt Frauen in traditioneller Tracht. Im Gegensatz zu Bolivien scheint diese fast

völlig durch moderne Kleidung ersetzt worden zu sein.

Bei der Weiterfahrt von Huaraz durch den „Cañon del Pato“ müssen wir 35 enge, einspurige Tunnels durchfahren.

Wir sind froh, dass der zum Glück geringe Gegenverkehr immer bei Ausweichstellen kommt.

 

 

 

 

 

In einem abgelegenen Bergdorf wird gerade mit bunten Kostümen ein Fest gefeiert. Erst nachdem wir „ein Bier“ bezahlt haben, dürfen wir passieren.

Bei Trujillo kommen wir wieder ans Meer mit regem Strandbetrieb. Spezialität sind hier aus Schilf geflochtene „einbaumartige“ Boote.

 

Wir haben einen schönen Stellplatz in einem Hotel neben dem Pool und treffen auf deutsche und schweizer Wohnmobilisten, mit denen wir angeregt Tipps für die Weiterfahrt austauschen.

Von hier aus besichtigen wir die weitläufigen Chan-Chan Ausgrabungen. Das etwa 1300 n.Chr. erbaute und 26 qkm große Chan-Chan ist die größte präkolumbische Stadtanlage Amerikas und zugleich die gewaltigste Lehmziegelstadt der Welt.

Die Fahrt durch die Berge hat kräftige Dreckspuren auf unserem Wohnmobil hinterlassen. Fleißige Helfer sind in unermüdlichem Einsatz, das Fahrzeug wieder in den „Originalzustand“ zu versetzen. Allerdings sieht es nach zweitägiger Weiterfahrt wieder genauso aus wie vorher.

Auf dem Weg zur ecuadorianischen Grenze wollen wir eigentlich noch einige Tage in dem bei Surfern bekannten Badeort Zorritos verbringen. Kurz vor der Ortschaft stehen kilometerlange Schlangen von Bussen und Lastwagen. Fischer protestieren gegen geplante Ölbohrinseln in ihren Fischgründen und haben die Straße blockiert. Die Blockade soll 2-3 Tage dauern; niemand weiß etwas Genaues. Wir wollen kein Risiko eingehen und fahren einige hundert Kilometer zurück und nehmen den in den Bergen liegenden wenig genutzten Grenzübergang Macará nach Ecuador.

Unterwegs in unserem Nissan Navara mit Bimobil Absetzkabine