Von San Diego bis Las Vegas

 

Am nächsten Morgen fahren wir noch einmal zu Nissan und lassen unsere Bremsen auf traditionelle Art entlüften: der Mechaniker hat von dieser Methode noch nie etwas gehört; zum Glück ist ein älterer Kollege anwesend, der ihm die Vorgehensweise erklärt. Dann geht es zur Probefahrt: und jetzt funktioniert die Bremse ordnungsgemäß.

 

Wir bleiben noch einige Tage in der Nähe von San Diego auf verschiedenen Plätzen, um unser Wohnmobil einzuräumen und vor allem, um zu sehen, ob wirklich alles funktioniert.

 

Dann geht es endgültig los: wir fahren nochmals in den Anza Borrego Nationalpark, wo wir im Frühjahr unsere Panne hatten. Die Kurve, in der uns unser Rad samt Steckachse verlassen hat, durchfahren wir mit einem mulmigen Gefühl: aber dieses Mal passiert glücklicherweise nichts.

 

Wir sind jetzt in der heißen Wüstengegend und erleben die ersten spektakulären Sonnenauf- und -untergänge.

 

 

Auf einsamen oft wie mit dem Lineal gezogenen Straßen fahren wir durch abwechslungsreiche Wüstenlandschaften zum Salton Lake, dessen Salzgehalt um ein Vielfaches höher als der des Meeres liegt.

 

 

Hinter unserem Campingplatz fahren endlose Güterzüge, gezogen von bis zu 5 Loks, vorbei.

 

 

Von jetzt ab besuchen wir überwiegend National- und Stateparks. Diese liegen in grandiosen Landschaften und überraschen uns nicht nur durch ihre Vielfalt der Landschaftsformen, sondern auch durch die äußerst aufwändige Infrastruktur. In den Visitor-Centern wird sehr anschaulich die jeweilige Umgebung, ihre Pflanzen- und Tierwelt erläutert. Bis in die entlegensten Winkel sind hervorragende Straßen vorzufinden und: bei jedem Besichtigungspunkt sind Toiletten und oft auch gepflegte Picknickplätze vorhanden.

Die Campingplätze sind sehr großzügig angelegt: jeder Stellplatz hat Bänke und Tische und – ganz wichtig für die Amerikaner – einen Grillplatz und oft zusätzlich einen großen Feuerring, um das abendliche Lagerfeuer zu entfachen. Was uns besonders gut gefällt ist, dass die Nachbarn meist in angemessener Entfernung ihr Zelt aufschlagen oder ihre mehr oder weniger gigantischen Wohnmobile parken. Weniger angenehm ist, wenn die oft sehr lauten Generatoren angeworfen werden, um die Klimaanlagen auch in tiefster Wildnis zu betreiben!

Im  Joshua Tree Nationalpark beeindrucken die großartigen Felsformationen und die erstaunlich vielfältigen Wüstenpflanzen.

 

Von unserem Stellplatz aus beobachten wir Bergsteiger, die die bizarren Felsen besteigen.

 

Durch die Mojavewüste fahren wir Richtung Death Valley; am Straßenrand stehen viele aufgegebene Häuser und Industrieruinen.

Mitten in der einsamen Wüste treffen wir auf einen Wagentreck. Wir erfahren, dass das Ziel der mehrwöchigen Tour das Death Valley ist. Abenteuer pur!! Etwas schneller kommen die chromblitzenden LKW voran.

Wir übernachten in Tepoca Springs, einem kleinen Westernstädtchen, in dem die Zeit stehengeblieben ist.

 

An der letzten Tankstelle vor dem Death Valley bewundern wir einen besonders aufwändig gestalteten Motorradhelm und fahren dann ca. 500 Höhenmeter auf einer extrem steilen Straße ins Valley hinunter. Unbeschadet erreichen wir den mit ca. 85m unter dem Meeresspiegel liegenden tiefsten Punkt Amerikas.

 

Ein Coyote am Wegesrand hofft auf Beute!  

Die kargen aber doch zum Teil farbenprächtigen Landschaften sind sehr beeindruckend.

 

 

Nach einer langen Fahrt taucht am Horizont ein unwirkliches Bild auf: die üppig grüne Oase Furnace Creek. Wir übernachten auf einem schattigen Stellplatz des Furnace Creek Resorts direkt neben dem Golfplatz und können den Pool des Resorts mitbenutzen. Zum Resort gehört ein interessantes Museum.

Die meisten Amerikaner mit ihren Gigantomobilen bevorzugen einen weitläufigen Platz in der unerbittlichen Sonne, aber sie können dort vorwärts in den Stellplatz ein- und wieder ausfahren. Zur Erhaltung der Kellertemperaturen im Wohnmobilinneren werden sofort die lauten Generatoren angeworfen!

Vor dem Museum treffen wir auf eine muntere Truppe schon etwas älterer Goldwingfahrer. Einer war 1969 als Soldat in Mannheim-Käfertal stationiert und schwärmt von alten Zeiten.

Am nächsten Morgen stehen wir früh auf, um den Sonnenaufgang am Zabriskie-Point zu erleben.

Nachdem wir den Golden Canyon von oben bestaunt haben, durchwandern wir ihn und sind von der Farbenpracht der Felsformationen immer wieder überrascht.

Von unserem zweiten Übernachtungsplatz im Westen des Death Valley, Panamint Springs, haben wir eine wunderbare Aussicht auf die weitläufige Ebene mit großen Sanddünen.

Das Restaurant ist die letzte Möglichkeit, Kraft (und Bier) vor der anstrengenden Fahrt durch das Tal des Todes zu sammeln.

Weiter geht es westwärts Richtung Rocky Mountains und wir erblicken die schneebedeckten Zacken der High Sierra. In der Nähe von Lone Pine liegen die Allabama Hills, eine Bilderbuchlandschaft, in der schon viele Western abgedreht wurden.

Wir übernachten mittendrin und erkunden auf einer Wanderung die bizarre Landschaft.

An der Sierra Nevada entlang fahren wir gen Norden und passieren einige geschichtsträchtige Westernstädte. Besonders beeindruckt hat uns in Bishop "Erik Schat´s Bakkery",  wo wir erstmalig richtig knusprige Frühstücksbrötchen bekommen!

Vom Visitor-Centre des Mono-Lake ist der See in seiner ganzen Pracht zu sehen.

Hier erfahren wir, dass der noch vor einigen Tagen wegen Schnee gesperrte Tioga-Pass in den Yosemite-Park wieder geöffnet ist. Kurz entschlossen fahren wir zum Teil durch Neuschnee hinüber in den Park.

Im gesamten Yosemite-Park wird vor Bären gewarnt. Auch auf dem Campingplatz sind "bärensichere" Aufbewahrungsboxen aufgestellt, da die cleveren Bären selbst Autos aufbrechen, um an Essbares heranzukommen.

Das hervorragende Visitor-Center zeigt die Lebensweise der Ureinwohner des Yosemite-Tals.

Auf Wanderungen bewundern wir die Landschaft. Besonders beeindruckend sind die Yosemite-Wasserfälle.

Auf der Weiterfahrt in den Kings-Canyon fahren wir hinter einem besonders chromglänzenden Exemplar der liebevoll gepflegten Lastwagen her.

Angrenzend an den Kings-Canyon liegt der Sequoia-Nationalpark mit seinen bis zu 80 m hohen Sequoias. Die drei größten Bäume der Welt liegen in diesem Park.

Beim Verlassen des Parks passieren wir riesige Feuer, die von der Parkverwaltung bewusst gelegt werden. Noch nach vielen Kilometern verdunkeln die Rauchschwaden die Sonne.

An die guten alten Zeiten des "Wilden Westens" wird gerne mit nachgemachten Westernsiedlungen gedacht.

Im "Red Rock Canyon State Park" stehen wir wieder in einer filmreifen Kulisse und wandern durch die umliegenden Felsformationen.

Ein weiteres Mal durchqueren wir das "Death Valley" und fahren Richtung Las Vegas, das wir allerdings nach einigen Erledigungen schnell hinter uns lassen, da wir am Ende unserer Reise wieder einige Tage in Las Vegas verbringen wollen.

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Kommentare: 4
  • #1

    Barbara und Uli (Montag, 21 November 2016 23:43)

    Viele Eueren schönen Bilder erinnern uns auch an unsere USA - Reisen. Ein schöner Reisebericht.
    Barbara und Uli

  • #2

    Ina + Klaus (Dienstag, 22 November 2016 17:03)

    Super!! Viele Eurer Bilder und Kommentare wecken bei uns so etwas wie " Heimweh". Sind wir doch schon 5 mal in dieser wunderbaren Gegend herumzigeunert, allerdings erst 1 mal mit einem WOMO.
    Ina und Klaus

  • #3

    Heidrun Reineke (Dienstag, 22 November 2016 17:16)

    Vielen Dank euch beiden für den schönen Bericht. Da werden Erinnerungen wach.
    Schön, dass euer Mobil wieder gut läuft.
    Pannenfreie Fahrt weiterhin und interessante Eindrücke wünschen euch
    Heidi und Werner

  • #4

    Eusi und Hannelore (Mittwoch, 23 November 2016 15:15)

    Super Reisebericht, da bekommen wir Fernweh hier im November-Wetter. Habt viel Spaß und kommt gesund wieder, dann müssen wir uns auf jeden Fall mal sehen.
    Gute Reise,
    Hannelore und Eusi

Unterwegs in unserem Nissan Navara mit Bimobil Absetzkabine