Yucatan

 

Über Weihnachten fahren wir in die Kleinstadt Izamal im Nordwesten Yucatans. Der Österreicher Harald hat dort eine ehemalige Finca geschmackvoll in das Romantic Hotel Santo Domingo umgebaut und jedes Detail liebevoll gestaltet. Harald war früher mit einem umgebauten LKW mit ausgebauter Funkerkabine unterwegs und hat somit großes Verständnis für die Bedürfnisse von Wohnmobil-Reisenden. Neben der Hotelanlage, deren Pool und Restaurant wir mit nutzen können, gibt es auf dem weitläufigen Gelände einige Stellplätze für Wohnmobile mit neu gebauten gepflegten Duschen und Toiletten.

 

 

Wir fühlen uns sehr wohl und verschieben jeden Tag die Abreise. So kommen wir in den Genuss des Weihnachtsmenues in schöner Atmosphäre im Pool-Restaurant.

 

 

Selbstverständlich erkunden wir das koloniale Juwel Izamal mit seinem großen „Convento de San Antonio de Padua“. Nach Ankunft der Spanier wurden dutzende Maya-Tempelpyramiden zerstört; die Steine wurden zur Errichtung des Convents verwendet. In Izamal geht alles sehr „tranquilo“ vonstatten; Hektik scheint hier nicht bekannt zu sein. Selbst die Taxis sind wie in guten alten Zeiten schön geschmückte Pferdekutschen. Auch die Damen machen sich für den Stadtbesuch fein; besonders die älteren tragen noch die klassische blumenbestickte Yucatan-Tracht.

 

Faszinierend sind auch die in ihrer Vielfalt kaum zu überbietenden „Oldtimer“, die jeden deutschen TÜV-Beamten zu Freudensprüngen animieren würden.

 

Durch die aus allen Teilen Mexikos kommenden Besucher lernen wir die zum Teil sehr schönen Autoschilder verschiedener Bundesstaaten kennen.

 

Am Sonntag vor Weihnachten fahren wir in die Großstadt Merida: Sonntags ist traditionell Einkaufstag, aber was wir hier an Menschenmassen auf den Straßen und in den Geschäften erleben, übersteigt jede Vorstellungskraft. Anscheinend müssen alle Weihnachtseinkäufe an diesem Tag erledigt werden.

Merida ist das kulturelle Zentrum von Yucatan und ist mit seinem prächtigen Plaza Grande, seinem Theater und seinen Kirchen tief in der kolonialen Geschichte verwurzelt.

Wieder einmal werden wir Zeuge einer aufwändig inszenierten Hochzeit.

 

Sonntags werden vor dem Palacio Municipal traditionelle Tänze aufgeführt.

 

Durch den endlosen Dschungel von Yucatan fahren wir auf einer wie mit dem Lineal gezogenen Straße weiter nach Chichén Itzá. Witzigerweise wird schon 200 km vor der Küste auf den Strand hingewiesen.

 

 

Chichén Itzá ist die berühmteste und am besten restaurierte Mayastätte Yucatans, die heillos von Besuchern und Souvenirverkäufern überfüllt ist.

Nächste Station ist Yucatans drittgrößte Stadt Valladolid. Sehenswert ist der Templo de San Bernadino und die ruhige Innenstadt, wo noch typisches Leben beobachtet werden kann.

Wir machen einen Abstecher an den Golf von Mexico nach Rio Lagartos, einem Biosphärenreservat mit einer Vielzahl von Vögeln, die wir hautnah bei einer Bootsfahrt durch die Mangroven beobachten können.

 

Unser Standplatz ist wunderschön vor einem Fischrestaurant gelegen. Frischer könnte der Fisch nicht sein, den wir dort vorgesetzt bekommen. Zum Abschluss des Tages erleben wir noch einen traumhaften Sonnenuntergang.

Bevor wir nach Cancun an der Karibikküste weiterfahren, besichtigen wir die großen Salinen bei Las Coloradas.

In Cancun erleben wir einen Kulturschock: die moderne Hotelstadt ist voll auf die Bedürfnisse von Pauschaltouristen aus aller Welt eingestellt. Wir fahren ca. 12 km an großen, meist sehr geschmackvollen, luxuriösen Hotelanlagen vorbei, die an einem Traumstrand liegen. Dieser wird immer wieder von Hurricans weggeschwemmt und muss mühsam wieder aufgeschüttet werden.

 

Mit Mexiko hat Cancun nichts gemeinsam: Mexikaner sind allenfalls als Dienstpersonal zu erleben.

 

Nach einer Nacht in Cancun "fliehen" wir und fahren weiter in den Süden zu einem großen Hotel- und Campingresort.

Im  RV-Resort Paa Mul stehen ca. 100 dauerhaft installierte Wohnmobile amerikanischer und kanadischer Besitzer. Aus Europa kennen wir ja auch feststehende Wohnwagen, aber hier ist alles etwas anders nach dem amerikanischen Sprichwort „think big“. Die Wohnmobile (alle der größeren Art mit mehrfach ausfahrbaren Slide-Outs sind unter sogenannten Palapas (Strohdächern) geparkt bzw. eingebaut. Die Einbauten umfassen Terrassen, Balkone, oft mehrere Zimmer und Bäder usw. Natürlich ist vor jeder Palapa neben einem PKW oder Monster-Pick-Up noch ein Golfwägelchen geparkt, mit dem ständig die paar Meter auf dem Campinggelände herumgefahren wird. Nachts ist selbstverständlich eine Watt-starke Weihnachtsbeleuchtung angesagt!

 

Der Platz ist hervorragend ausgestattet und sehr gepflegt; einmal in der Woche werden sogar vom deutschen Bäcker Brot und süße Stückchen angeliefert.

 

Hier haben wir Silvester gefeiert, waren allerdings um 23 h nach dem Trinken eines Henkell Trocken (in Mexiko als Importprodukt ein Luxusartikel!) so müde, dass wir frühzeitig ins Bett gingen. Das Nichtstun in der Sonne ist doch sehr anstrengend!!

 

Mit dem Colectivo fahren wir ins nahe liegende Playa del Carmen, einer ebenfalls sehr touristischen Stadt, der angesagtesten Partymeile der Riviera Maya. Im Gegensatz zu Cancun gibt es hier nur kleine Hotels und alles ist noch überschaubar. Eine große Fußgängerzone und ein belebter Strand mit interessanten Kneipen wirken recht attraktiv.

Zufällig erleben wir die Vorführung einer Gruppe von "Voladores", die in einem alten Maya-Ritual von einem hohen Pfahl an speziell gewickelten Seilen zum Boden fliegen.

 

Tulum, ca. 50 km weiter südlich, ist unsere nächste Station. Wir stehen an einem weißen karibischen Traumstrand, der allerdings an vielen Stellen von Müll bedeckt ist.

Zu unserem Stellplatz gehört ein schönes Strandrestaurant, in dem eine kubanische Band ihr Bestes gibt.

 

Hauptattraktion von Tulum ist die traumhaft am Meer liegende Mayaruine. Sie thront über einer zerklüfteten Küstenlinie mit einem Streifen glitzernden Strandes und türkisgrünem Wasser.

 

Tulum wird von Touristen buchstäblich überrannt. Bei unserer Besichtigung am frühen Morgen jedoch hält sich der Besucheransturm noch in Grenzen.

Nach Tulum erreichen wir den südöstlichsten Punkt von Yucatan: die Stadt Chetumal. Die Stadt als solche ist nicht besonders attraktiv. Dafür stehen wir auf einem sehr schönen und äußerst gepflegten Campingplatz.

 

Hauptattraktion von Chetumal ist das hervoragende Maya-Museum, das einen anschaulichen Überblick über die einst hoch entwickelte Maya-Kultur vermittelt.

Unsere erste Etappe durch Mexiko endet hier. Morgen fahren wir nach Belize und im Anschluss nach Guatemala. Von Guatemala aus wollen wir entlang der Pazifikküste wieder nach Mexiko zurückkehren.

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Kommentare: 2
  • #1

    Eusi (Samstag, 11 Januar 2014 06:29)

    Super, weiterhin gute Fahrt und bleibt gesund !

  • #2

    Jürgen Rohrmann (Freitag, 17 Januar 2014 10:35)

    Ich wünsche euch ein gutes neues JAhr und weiterhin eine interessante, schöne und sichere Fahrt!

    Grüße

    Jürgen

Unterwegs in unserem Nissan Navara mit Bimobil Absetzkabine